Das Böse 4K 1979

"Phantasm" ist eine wahre Hymne an den Erfindungsreichtum. Wie später Rodriguez wurde Don Cascarelli, der Regisseur des Films, selbst zum Autor und Regisseur sowie zum Kameramann und Cutter seines "Geistesprodukts". Mit einem selbst für damalige Verhältnisse geringen Budget gelang es Cascarelli, einen Klassiker des Horrorgenres zu drehen, der erstaunlicherweise bis heute nichts von seiner Originalität eingebüßt hat. Die Handlung von Phantasm ist wirklich originell: kein banaler Irrer mit einer Axt oder Kettensäge, der Jagd auf sexbesessene Teenager macht, keine trivialen Vampire oder Werwölfe. Nein, er spinnt die Intrigen viel enger, mischt die gleiche Flasche und einen verdächtigen Bestattungsunternehmer ein, der Särge mit Leichen vom Friedhof stiehlt, futuristische fliegende Kugeln, die sich (buchstäblich) ins Gehirn bohren, und fügt grässliche Zwerge hinzu, die auffallend wie kürzlich verstorbene Menschen aussehen.

All diese Seltsamkeiten müssen von den Brüdern Jody und Mike geklärt werden, die selbst Zeuge schrecklicher Vorkommnisse geworden sind, unter denen der wiederbelebte Finger nicht der gruseligste ist...

Natürlich kann "Phantasm" heute, fast dreißig Jahre nach seiner Entstehung, nicht mehr richtig erschrecken: Die Effekte sind veraltet, die Schauspieler spielen nicht sehr souverän, dem Film fehlt es an Dynamik. Aber gleichzeitig ist die Atmosphäre des Films fesselnd, und das Design ist immer noch beeindruckend. Besonders beeindruckend ist das Innere des Bestattungsinstituts, eine Art unheimliche Sterilität.

Nicht unerwähnt bleiben darf auch das Drehbuch, das nur so vor Rätseln und unerwarteten Wendungen strotzt.

Ein besonderes Lob für das Ende. Ich werde auf jeden Fall versuchen, mir die nächsten Filme der Reihe anzusehen.