Henry: Porträt eines Serienmörders 4K 1986

Es ist ein sehr gruseliger Film. Das ist er wirklich. Angst in einer Art von Alltäglichkeit, Alltäglichkeit. Die Handlung ist einfach - einfach. Es gibt eine Hauptfigur. Sein Name ist Henry. Er ist ein Serienmörder. Aber es ist kein Beruf. Er wird nicht dafür bezahlt. Er bekommt also von irgendwoher Geld, trinkt Bier, streitet mit seinem Kumpel, spielt Karten, sieht fern, wie jeder andere normale Mensch auch. Zwischendurch tötet er, nun ja, das ist für ihn wie ein Hobby, um Stress abzubauen. In der Tat ist er einer der vielen Spießer, die einander ähnlich sehen, ein unauffälliger Kerl. Er sieht aus wie der Nachbar im Treppenhaus.

In einem typischen Wahnsinnsfilm gehen die Mordszenen, die zentrale Handlung, jeder psychologische Subtext dahinter verloren. In diesem Film verlagert der Regisseur völlig zu Recht den Schwerpunkt auf eine einfache häusliche Beschreibung. Die Morde geschehen schnell, sie werden nicht ausgekostet wie in den meisten Slashern. Sie sind Teil des Daseins. Und es stellt sich heraus, dass der Serienmörder genau wie wir ist, eine ununterscheidbare Person in der Menge. Und das ist das Beängstigende daran. In der letzten Szene. In Form eines gewöhnlichen, unauffälligen Koffers am Rande einer Schnellstraße, der leicht mit etwas Rotem befleckt ist.