Summit Fever - Immer am Limit 4K 2022
Gipfelfieber ist einer dieser Filme, bei denen das Setting wichtiger ist als die Geschichte. Ja, Regisseur Julian Gilby ist ein Bergsteiger und er liebt Berge (2011 drehte er einen guten "Berg"-Thriller "Abducted"), und er fotografiert Berge, Schnee und Himmel so, dass es keinen Zweifel gibt: Es ist cool. Die Menschen im Hintergrund sind kleine Käfer, so dass sie auf dem Bildschirm manchmal mit einem speziellen Cursor hervorgehoben werden. Aber die Geschichte dreht sich nicht um die Berge. Es geht um die Menschen.
Der Versuch, den Inhalt des Films aufzuschreiben oder zumindest die Handlung nachzuerzählen, scheitert: Nun, der Typ wird von den Bergen angezogen, er geht in die Berge, um einen Freund zu suchen, findet und verliert Freunde, findet Liebe... Aber das sind allgemeine Phrasen. Sobald man konkret wird, weiß man nicht mehr, worüber man reden soll. Wie der Kerl einen Bürojob "gegen das Risiko und die exorbitante Arbeit" eintauscht? Über einen Mann, den es in die Berge zieht, um ein Risiko einzugehen? Über gierige Sponsoren, die rücksichtslose Bergsteiger zwingen, ihr Leben zu riskieren? Das ist alles falsch.
Der Film läuft fast 2 Stunden, und während dieser Zeit wechselt er zu 3 Filmen. Der erste ist ein Bürodrama - über einen Mann, der aus Langeweile eine Woche lang mit einem Freund in den Bergen klettert und beschließt, dort zu bleiben, ohne sich um die Arbeit zu scheren. Der zweite ist ein Sportdrama - über einen arroganten Ausbilder (ein alternder Ryan Phillippe), der nicht ganz fertige Jungs auf ein riskantes Unterfangen mitschleppt. Der dritte ist fast ein Horrorfilm über zwei Gruppen von Bergsteigern, die in ein Gewitter geraten und die Hölle losbricht (es gibt sogar gruselige Schreier und grausame Todesfälle). Die Zahl der Leichen pro Film ist so hoch, dass jeder andere Slasher neidisch werden würde. Aber dramaturgisch ist es schlecht gemacht. Charaktere tauchen auf und verschwinden wieder. Im Finale verfolgen wir das Überleben von sechs Figuren, von denen vier vorher nicht wirklich an der Geschichte beteiligt waren. Einige Handlungsstränge (über den einsamen Plattenspieler) könnte man ganz weglassen. Aber das ist schade für den Regisseur. Schließlich gibt es Berge im Bild. Wie kann man da etwas wegwerfen?
Wie auch immer, wenn Sie eine Geschichte über Bergsteiger wollen, sollten Sie sich lieber Vysotskys Lieder anhören oder 'Vertical Limit' sehen. Wenn du eine Geschichte über die Berge willst, schau dir eine Dokumentation über den Everest an. Und 'Gipfelfieber' ist weder hier noch dort. Der Gipfel ist etwas anderes, die Angst ist etwas anderes.
Codec: HEVC / H.265 (60.4 Mb/s)
Resolution: Native 4K (2160p)
HDR: Dolby Vision, HDR10
Aspect ratio: 1.78:1
Audio
#German: DTS-HD Master Audio 5.1
#English: DTS-HD Master Audio 5.1
#English: Dolby Digital 5.1
Subtitles
English, English SDH, German.