Driver 4K 1978
Bereits in seinem zweiten Werk begann Walter Hill, das zu tun, was er in den siebziger und achtziger Jahren am besten konnte - verschiedene Genres zu mischen und sie in einer unverschämt einfachen Handlung zu verstecken. In The Driver spielt Ryan O'Neal den besten Fahrer der Stadt, der unbedingt einen Polizisten, gespielt von Bruce Dern, schnappen will.
Doch schon bei den ersten Einstellungen achtet man auf die Details, die in einem gewöhnlichen Film über die Konfrontation zwischen den Gesetzeshütern und denjenigen, die auf der Seite des Gesetzes leben, keineswegs ungewöhnlich sind. Hill schämt sich nicht, den Film mit noirischen Untertönen zu versehen: Alle wichtigen Ereignisse finden nachts statt, und der Tag ist nur die Ruhe vor dem Sturm. Die Figuren sind wortkarg und reden nur über das Geschäftliche. Interessant ist, dass Hill auf die Namen der Figuren verzichtet hat, sie haben alle Spitznamen: Fahrer, Detektiv, Spieler, Kontakt, Brille, Zähne... Ein solch einfaches Mittel beseitigt fast sofort die Frage nach den Eigenschaften dieser oder jener Figur. Die Konfrontation zwischen dem Fahrer und dem Polizisten entwickelt sich etwas unerwartet: Es ist ziemlich schwierig zu sagen, wer der Protagonist und wer der Antagonist ist. Um den Fahrer zu fassen, greift der Polizist zu extremen Maßnahmen und organisiert praktisch einen Banküberfall. Beide spielen Katz und Maus mit einander, und am Ende bleibt jeder auf sich allein gestellt. Und wer das Gesetz mehr gebrochen hat, ist eine andere Frage.
Trotz des Titels gibt es in dem Film nur zwei Verfolgungsjagden - zu Beginn und kurz vor dem Finale. Mit praktisch keiner Hintergrundmusik, sondern dem Dröhnen der Motoren und dem Kreischen von verbranntem Gummi gelingt es dem Regisseur, den Drive, die Geschwindigkeit, die Aufregung und die Gefahr von Verfolgungsjagden einzufangen und zu vermitteln. Hill legt Wert auf Realismus, also keine Explosionen oder wilden Unfälle. Auch die Zahl der Polizeiautos, die die Hauptfigur verfolgen, ist realistisch klein - nicht mehr als fünf. Dennoch sehen die Verfolgungsszenen auch jetzt noch anständig aus.
Wie sein Debütfilm (Hard Times) ist auch "The Driver" für den Durchschnittszuschauer ein wenig bekannter Film, aber für die Vollständigkeit der Bekanntschaft mit dem Werk von Walter Hill zur Ansicht empfohlen.
Codec: HEVC / H.265 (89.8 Mb/s)
Resolution: Native 4K (2160p)
HDR: Dolby Vision, HDR10
Original aspect ratio: 1.85:1
Audio
#English: LPCM 2.0
#English: Dolby Digital 2.0
#French: LPCM 2.0
#German: LPCM 2.0
Subtitles
English SDH, French, German.